Südkorea - so viel Geld brauchst du
Drei Monate vergingen wie im Flug. Meine erste alleinige Reise, die ich jemals angetreten bin. Während die meisten meiner Freunde ihre Zeit nach der Schule für Auslandsreisen nutzten, zog ich fleißig mein Studium durch und stieg jetzt im Dezember '22 schon ins Vollzeitberufsleben ein. Doch bevor die Chance, nochmal Freiheiten im Ausland zu genießen, erstmal eingeschränkt ist, musste ich endlich auch mal meinen ersten, selbst finanzierten und alleinigen Auslandsaufenthalt planen. Drei Monate blieb ich in Südkorea, um nochmal alles auszuschöpfen, an einer Reise zu wachsen, auch mal etwas erlebt zu haben und auch endlich in das langersehnte Land zu gehen, von dem ich so lange träumte und konstant seit 2020 dafür sparte.
Eine der mit Abstand spannendsten Fragen möchte ich euch heute beantworten: wie viel hat meine gesamte dreimonatige Reise nach Südkorea gekostet? Als ich mich damals über Südkorea informierte, wurde ich bezüglich Kosten nicht wirklich fündig. Ich wusste also gar nicht, was mich erwarten würde, mit wie vielen Kosten ich rechnen könnte, ob mein Geld überhaupt ausreichen würde. Um das zu ändern, entschied ich mich, meine gesamten Ausgaben über die drei Monate in einem Buch festzuhalten. Jede noch so kleine Wasserflasche, die ich bezahlt habe, bis hin zu großen Reisen, Flügen oder Essen sind dokumentiert, damit sich in Zukunft keiner mehr wundern muss. Denn das Internet liefert nicht immer alle Antworten, man muss es schlussendlich immer selbst erfahren. Wenn ihr also wissen wollt, was euch in Korea so erwartet, bleibt dran!
Übersicht
Reisekosten (Unterkünfte, Flüge, Hotel usw.)
Lebenserhaltungskosten (Essen, Einkäufe, Transport)
Freizeitkosten (Shopping, Sprachkurs o.Ä.)
Gesamtkosten + Fazit (Zusammenfassung aller Kosten)
Reisekosten
Flüge & Züge
Zu den Reisekosten lässt sich allgemein sagen, dass ich, wie eigentlich üblich, jedem empfehle, so früh wie möglich seine Flüge und Unterkünfte zu buchen. Da ich meinen Flug von Frankfurt nach Incheon bereits im März '22 buchte, bekam ich nicht nur einen richtig guten Direktflug von einer guten Airline "Asiana Airlines", sondern bezahlte auch rund 300-500€ weniger, als einige Monate danach, als die Sommerpreise plötzlich drastisch in die Höhe schossen. Für die gesamte Dauer meines Aufenthalts, 24. August bis, zunächst, 15. November, bezahlte ich einen Flugpreis von 641€. Später buchte ich für einen Preis von 55€ meinen Flug auf den 21. November um und verlängerte so meine Reise um eine Woche. Geflogen bin ich hin 11.5h und zurück, aufgrund einer Routenänderung, 13.5h. Gereist bin ich mit dem 90 Tage Touristen Visum, das ich vorab online über K-ETA beantragen musste. Ein PCR-Test jeweils vor Abflug und nach Landung war noch Pflicht, mittlerweile jedoch nicht mehr.
Alle weiteren Inlandsflüge in Korea buchte ich über Portale wie www.bookings.com, www.cheaptickets.de, www.check24.de, Skyscanner oder teilweise sogar direkt über die Airline, z.B. Korean Air oder Jeju Air. Hier findet man, je nach Zeitraum, echt gute Angebote. Nach Busan flog ich z.B. zweimal und bezahlte für nur Flüge und Hotel für ein gesamtes Wochenende alleine etwa 200€, während ich beim zweiten Mal etwa rund 50€ mehr bezahlte, weil an dem Wochenende das große BTS Konzert stattfand und alle guten Angebote bereits weg waren. Die Preise fallen also je nach Umstand immer unterschiedlich aus.
Warum flog ich überhaupt mit dem Flugzeug? Dies hat besonders einen großen Vorteil: es spart Zeit und ist einfach gemütlich. Während der Zug nach Busan zwischen 2-6h brauchen kann, je nachdem wie viel man bezahlen möchte (ähnlich wie in Deutschland ICE, IC, Flixtrain, Regio usw.), dauert der Flug ganze 45 Minuten. In Korea habe ich auch bisher nur positive Erfahrungen am Flughafen gemacht: Die Gepäckaufgabe dauert nicht mal 5 Minuten, Security vielleicht 10 Minuten und das Gepäck beim Ankommen noch nicht mal 5 Minuten, sondern es läuft schon lange am Band, bevor man überhaupt selbst angekommen ist, so dass man direkt aufbrechen kann.
Doch lange glaubte ich auch einfach, dass Züge teurer seien. Dem ist, wie ich leider erst gegen Ende erfuhr, nicht so. Jedenfalls ist es günstiger, wenn man direkt sein Ticket am Schalter am Hauptbahnhof in Südkorea kauft. Da man online leider selbst kein Ticket aufgrund der Bedingungen buchen kann (Standard: man braucht eine koreanische Kreditkarte oder eine Alien Reg. Card), musste man auf externe Anbieter wie z.B. Railninja zugreifen, die einen dann ganz schön übers Ohr ziehen. Als ich nach Daegu mit dem Zug fuhr, bezahlte ich über Railninja für eine 4.5h Regional Fahrt (Hin- und zurück) fast 50€, während ein Ticket, wie ich später bemerkte, am Schalter 20.900 KRW ~15€ für eine Fahrt kostete. Dies wären also 30€ für Hin- und Zurück gewesen, hätte man die Tickets am Schalter gekauft.
Fazit: Züge sind i.d.R. günstiger, je nachdem welchen Zug man fährt und wohin es geht. Doch es gab auch Flüge nach Jeju für nur 35€ hin und zurück, also kommt es letztendlich wirklich auf das Angebot an und wo und wann man es bucht. Nehmt euch also genug Zeit, alle Optionen durchzugehen!
Hier sind alle Flüge und Züge, die ich innerhalb meines Aufenthalts buchte, auf einen Blick. Die Preise beziehen sich alle auf eine Person, es sei denn es steht explizit anders da (gekennzeichnet dann mit "p.P" = pro Person).
Direktflug Hin- und Rückflug Frankfurt - Incheon (24. Aug - 15. Nov): 641€
Umbuchen des Flugs 15. Nov auf 21. Nov: 55€
Hin- und Rückflug Gimpo, Seoul - Jeju-Do (30. Aug - 03. Sep): 98.500 KRW ~ 75€
Hin- und Rückflug Gimpo, Seoul - Busan (30. Sep - 03. Okt): 118.200 KRW ~ 85,99€
Hin- und Rückflug Gimpo, Seoul - Busan (14. Okt - 16. Okt): 138,58€
Zug Hin und Zurück (über Railninja für 2 Personen) Seoul - Daegu (16. Nov - 20. Nov): 98.81 USD ~ 100€, p.P 50€
Zug Seoul - Daegu (16. Nov): 20.900 KRW ~ 15,62€
1-Tages Shuttle Bus Hin und Zurück Seoul - Nami Island: 25.000 KRW ~ 17,30€
Unterkünfte
Was die Unterkünfte betrifft, gibt es sehr viele Möglichkeiten. Auf jeden Fall gibt es genug Mehrzimmerbetten, Jugendherbergen und One Rooms in Korea, die man hätte buchen können. Ich gebe zu, dass mir hier der Luxus eines geordneten Hotels lieber war, inklusive Frühstück und Einzelzimmer, in dem ich meine Ruhe hatte. Dafür zahlt man dann auch gerne seinen Preis. U.a. buchte ich vom 20. Nov auf den 21. Nov ein Hotel in Incheon, um mir das Aufstehen zu erleichtern und den Stress, früh morgens zum Flughafen zu fahren, zu ersparen. Incheon liegt nämlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, die in den frühen Morgenstunden sowieso nur zu bestimmten Zeiten fahren, mind. 2h von der Mitte Seouls entfernt. Taxi wäre hier die teuerste Option gewesen und ein Nachtbus die längste.
Für langfristige Aufenthalte empfehle ich die Buchung eines Airbnbs oder wenn diese günstiger als Hotels sind und man Wert auf ein gemütliches Zuhause legt. Bei meinem Airbnb in Seoul habe ich vor allem auf diese Kriterien geachtet: günstiger Preis, gute Lage zur Uni, Küche, eigenes Bad und Waschmöglichkeiten. Ich war mit meiner Unterkunft in Sillim-dong sehr zufrieden, denn sie erfüllte alle Kriterien und kostete mich letztendlich für die ganzen drei Monate (25. August bis 15. November) insgesamt 892,68€. Hierbei waren 337,47€ sofort fällig, am 15. September 326,59€ und am 15. Oktober 228,62€ . Die Unterkunft findet ihr hier, wobei ich ein anderes Zimmer als auf dem Bild bekam: Airbnb in Sillim-Dong
Auch hier eine Kostenübersicht über alle gebuchten Unterkünfte:
Airbnb in Sillim-Dong, Seoul für 83 Nächte (25. Aug - 15. Nov): 892,68€
Hotel in Seogwipo, Jeju-Do, 3 Personen inkl. Frühstück (30. Aug - 03. Sep): 165€, p.P 55€
Zentrales Hotel in Busan inkl. Frühstück (30. Sep - 03. Okt): 152.873 KRW ~ 110,48€
Hotel in Busan außerhalb der Stadt, 3 Personen inkl. Frühstück (14. Okt - 16. Okt): 315,92€, p.P. 105,31€
Airbnb in Daegu (16. Nov - 20. Nov), 2 Personen: 133,74€, p.P 66,875€
Hotel in Incheon (20. Nov - 21. Nov): 66.785 KRW ~ 47,82€
Lebenserhaltungskosten
Restaurants, Cafes & Supermärkte
Kommen wir nun zum Interessanten: wie teuer oder günstig lässt es sich denn in Korea leben? Korea hat all meine Erwartungen übertroffen. Gerechnet habe ich mit teuren europäischen Preisen, so dass ich sogar dachte, dass Kochen günstiger wäre, als das Essengehen, weswegen mir eine Küche in meinem Airbnb ja auch so wichtig war. Falsch habe ich gedacht. Ziemlich schnell stellte ich fest, dass das Essengehen sogar ziemlich günstig ist (wir sprechen hier von einheimischem, koreanischem Essen).
Essengehen war definitiv günstiger als Einkaufen im Supermarkt. Während ich für 2-3 Tage Essen im Supermarkt jeweils um die 40€ aufwärts ausgegeben hätte (wir gehen hier von einer gesunden Ernährung mit Fleisch, Gemüse und Obst aus, was hier sehr teuer ist), spare ich mir lieber das Geld und esse im nächsten Restaurant um die Ecke für 8.000 - 13.000 KRW, also nicht mehr als 6-10€ pro Essen, inklusive Wasser und Side-Dishes, denn hierfür muss man in Korea nämlich nichts zahlen. Streetfood gibt es hier sogar zwischen 3-4€ und Kaffee und Kuchen ebenfalls zwischen 3-6€ in einem normalen, günstigen Cafe. Wer es dann mal gehobener mag, kann gerne europäische Küche, Brunch oder Indisch, Amerikanisch usw. für 15.000 - 23.000 KRW aufwärts genießen, also hier direkt mal 15-20€ pro Essen.
In reinen Convenient Stores gab ich insgesamt fast 280€ aus, dazu zählen besonders Süßigkeiten, Ramen/ Nudeln, Eis, Toast, Nutella oder so etwas simples wie Binden, Ladekabel, Kopfhörer, HDMI Kabel usw. Ich will nicht wissen, wie viel ich bezahlt hätte, wenn ich täglich in den Supermärkten noch zusätzlich hätte Lebensmittel einkaufen müssen. Am meisten bin ich tatsächlich Koreanisch essen gegangen und sparte mir dadurch einiges an Geld. Hierfür reduzierte ich jedoch meine Mahlzeiten auf 1-2 pro Tag statt 3, wie normalerweise in Deutschland.
Doch am meisten Geld ließ ich in den Cafes, die teilweise teuer, teilweise sehr günstig waren. Z.B. Brunchcafes waren die teuersten und in denen hielt ich mich am aller meisten auf. Zwar hat gutes Essen seinen Preis, jedoch kann man sich diese Kosten definitiv einsparen. Doch so manche niedrigen Preise locken einen ganz schön - mal hier einen Kaffee to go, abends mal schnell ein Sandwich essen, zum Blogschreiben noch eine Croffle dazu usw. Hier habe ich es mir so richtig gut gehen lassen, wie ihr später in der Liste sehen werdet.
Transport, Simkarte & Haushalt
Der Transport in Korea ist recht günstig bzw. affordable. Ich fuhr kaum Taxi, doch wenn ich mal eins fuhr, dann kostete es nie mehr als 20.000 KRW ~ 15€ und das bereits für Langstrecken, die über 30 Min dauerten - in Deutschland kaum vorstellbar. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fuhr ich am meisten. Hier gibt es keine Monats- oder Jahreskarte, also denke ich, dass es hochgerechnet aufs Jahr sogar teurer ist, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Korea zu fahren. Für die gesamten drei Monate bezahlte ich hier 237.000 KRW ~ 170€ und fuhr fast täglich.
Was die Simkarte betrifft - Zwar kann man sich eine ganz günstig im Convenient Store kaufen, doch aktiviert bekam ich sie alleine nicht. Stattdessen besuchte ich einen Handyladen auf der Straße (z.B. SKT) und holte mir dort einen Vertrag mit einer Prepaidsimkarte, für die ich 10.000 KRW ~ 7€ bezahlte und jeweils 39.900 KRW ~ 29€ pro Monat mit 15 GB Datenvolumen, inklusive Telefonieren und SMS. Viel zu teuer, aber ich hatte wenig Lust, mich da reinzufuchsen. Meine Freundin wechselte später zu einem viel günstigeren Tarif, also ist auch hier alles möglich.
Einige Haushaltswaren kaufte ich mir ebenfalls, z.B. in dem beliebten store "Daiso". Daiso ist so ähnlich wie der Tedi in Deutschland - viel Krimskrams und unfassbar günstig. Hier kaufte ich mir u.a. ein Kopfkissen, Schreibwaren, Blöcke, Kalender, Bastelsachen, Besteck usw. Eine Bettdecke für den Winter kommt ebenfalls dazu sowie Makeup, Zahnpasta usw. In einem weiteren beliebten Laden namens "Artbox" tobte ich mich so richtig kreativ aus was Schreibwaren, Bastelsachen oder unnötigen Krimskrams betrifft.
Hier ist alles im Überblick für die gesamten drei Monate:
Cafes insgesamt (Essen, Trinken, Snacks usw.): 1.129.700 KRW ~ 814€
Essen & Trinken insgesamt (Außerhalb von Cafes, z.B. Restaurants, Fastfood, Bäckereien, Snacks usw.): 856.700 KRW ~ 618€
Einkäufe im Convenient Store insgesamt (Nudeln, Toast, Süßes, Elektrogeräte, Eis, Getränke, Masken usw.): 386.158 KRW ~ 278€
Haushaltskosten insgesamt (Bettdecke, Kopfkissen, Besteck, Bastelsachen, Deko, Makeup, Strumpfhosen, Schreibwaren usw.): 330.600 KRW ~ 238€
Transportkosten insgesamt (Öffentliche Verkehrsmittel Bus & Bahn mit T-Money Card): 237.000 KRW ~ 171€
Taxi insgesamt (generell immer zwischen 10-30 Min): 89.500 KRW ~ 64€
Koreanische Simkarte mit Monatstarif 15 GB: 10.000 KRW (einmalig) + 39.900 KRW p.M. = 129.700 KRW ~ 94€ für drei Monate
Freizeitkosten
Shopping (Klamotten und Schmuck)
Was mich am aller meisten bei dem Zusammenfassen meiner Kosten schockierte ist, dass ich tatsächlich das meiste Geld für das Shoppen ausgegeben habe. Darunter zählen nur Klamotten und Schmuck, nicht mal K-Pop Alben oder Souvenirs - Hier wären wir bei etwa 1.462.500 KRW ~ 1054,31€. Grund dafür waren nicht nur, dass ich mich in die koreanische Mode verliebt habe, sondern nach dem ewigen Sparen einfach mal alles ausschöpfen wollte. Doch dann nachträglich die hohen Summen zu sehen, tat schon etwas weh. Damit zählen tatsächlich Cafes und Shoppen zu den zwei Dingen, für die ich am meisten Geld ausgegeben habe.
Eintrittspreise & Koreanisch Sprachkurs
Zu den Eintrittspreisen zählen z.B. der Lotte World Tower dazu, der Lotte World Freizeitpark, Cable Cars, Museen usw. Aber keine Sorge - diese sind eigentlich recht günstig, wenn man nicht unbedingt überall einen Fast Pass kauft.
Der 10-wöchige Koreanisch Sprachkurs an der SNU zählt mit seinen 1.730.000 KRW, ca. 1348,63€ + 60.000 KRW ~ 45€ Bearbeitungsgebühren, mit zu den teuersten Ausgaben - jedenfalls bevor ich den Kurs abbrach. Dadurch, dass ich den Kurs nach 5 Wochen verließ, bekam ich einen Betrag von 602,41€ rückerstattet, was mir tatsächlich zu diesem Zeitpunkt sehr aus der Klemme half, da ich mehr Geld für das Shoppen ausgegeben hatte, als ich dachte. Letztendlich bezahlte ich für den Kurs also nur 746,22€ + 45€ Bearbeitungsgebühr = 791,22€.
Souvenirs, Versandkosten & Sonstiges
Souvenirs und sonstige Mitbringsel, sei es für Familie, Freunde, den Freund und selbst für mich, haben mich rund um die 374.460 KRW ~ 270€ gekostet, was ich tatsächlich nicht erwartet hätte. Zu den Souvenirs zählen für mich typisches wie Magnete, Postkarten, Lesezeichen, K-Pop Alben, Schmuck, handgemachte Tassen, Essstäbchen u.v.m. Alle einzelnen Souvenirs waren super günstig, sodass mich der recht hohe Preis am Ende doch überrascht hat. Aber ich denke, je billiger, desto mehr kauft man und alles summiert sich. Das Teuerste hier war tatsächlich der hochwertige Tee aus Jeju mit 78.000 KRW ~56€.
Zu sonstigen Ausgaben zählen hier vor allem noch die Karaoke Abende, PC Bang Gebühren und K-Pop Alben dazu. Um die acht K-Pop Alben habe ich mir geholt, doch diese kosten in Korea nicht mehr als 10-17.000 KRW pro Album ~ 8-13€, also wesentlich günstiger als in Deutschland. Zu den sonstigen Ausgaben zählen etwa auch Wegschließgebühren für Schließfächer am Hauptbahnhof oder Feiern gehen, wo ich u.a. für uns alle Runden ausgegeben habe. Oder dass ich z.B. ein Ticket für ein K-Pop Livestream Konzert kaufte und eine offizielle Membership, um Vorteile zu erhalten. Ein neues Hobby habe ich mir ebenfalls zugelegt und dafür gingen auch gute 85.000 KRW drauf - Miniaturhäuser bauen. Dies sind jedoch alles Kosten, die nicht unbedingt standardmäßig zu dieser Reise gehören und damit gut in die Kategorie "Freizeitkosten" passen.
Und was die Versandkosten betrifft - oh je - lasst mich lieber nicht davon anfangen. Die Postkarten verschicken sind mit ihren etwa 1.000 - 2.000 KRW pro zwei bis drei Postkarten eher ein Witz. Ich musste aufgrund meiner zu vielen K-Pop Alben und Klamotten zwei riesige über 15Kg Pakete für 335.000 KRW ~ 246€ (Airmail + Tracking) nach Deutschland verschicken - ouch. Seid euch dessen unbedingt bewusst, bevor ihr zu viel kauft! Denn die Flug Airlines verlangen für Über- und Extragepäck genauso viel Geld, wie wenn ihr Pakete verschickt. Es wäre also im Endeffekt auf dasselbe hinausgelaufen, wenn ich mir einen neuen Koffer gekauft und ein extra Gepäck angemeldet hätte, welches bei Asiana Airlines leider 200.000 KRW kostet. Wäre mein Freund nicht nach Korea geflogen und hätte einige Dinge von mir in seinen Koffern mitgenommen, dann hätte ich vermutlich mehr bezahlen müssen. Eine weitere Option wäre die Lieferung per Schiff gewesen, die deutlich günstiger ist, allerdings bis zu drei Monaten braucht und kein Tracking beinhaltet - das Risiko wäre mir zu groß gewesen.
Haltet euch fest; Hier ist die Zusammenfassung aller Freizeitkosten:
Shopping (nur Klamotten und Schmuck): 1.462.500 KRW ~ 1054,31€
Koreanisch Sprachkurs (inkl. Bearbeitungsgebühr und Rückerstattung abgezogen): 791,22€
Lehrbücher für den Sprachkurs: 70.000 KRW ~ 52,35€
Souvenirs (für Freunde, Familie, Freund und mich selbst; darunter Postkarten, Magnete, Essstäbchen, handgemachte Tassen usw.): 374.460 KRW ~ 269€
Eintrittskosten (Parks, Museen, Tower, Cable Cars usw.): 240.400 KRW ~ 173€
Sonstige Kosten (PC Bang, Karaoke, K-Pop Alben, Miniaturhäuser, Postkarten verschicken, Schließfächergebühren, Party, Alkohol, Fehlbuchungen usw.): 620.850 KRW ~ knappe 450€
Versandkosten (2x 15 Kg Pakete nach Deutschland, Air mail + Tracking): 335.000 KRW ~ 246€
Wie viel kostet eine dreimonatige Reise nach Südkorea insgesamt?
Damit wären wir also bei einer Gesamtsumme von 7.669,535€ für eine dreimonatige Reise alleine nach Südkorea.
Reisekosten insgesamt (gerechnet mit p.P Preis): 2.356,655€ für eine einzelne Person
Lebenserhaltungskosten insgesamt : 2.277€ für eine einzelne Person
Freizeitkosten insgesamt: 3.035,88€ für eine einzelne Person
Falls in euch die Frage aufkommt, ob ich mir diese Reise komplett alleine finanziert habe, die Antwort lautet jain. Im Grunde genommen habe ich mir alles selbst finanziert und mein Geld hätte auch definitiv gereicht, wenn ich zwischendurch nicht als zu sehr dem Shoppen verfallen wäre. Ich gebe zu, dass ich mir am Ende etwas Geld leihen musste, um die letzten drei Wochen noch durchzukommen. Doch mit 7.000€ trat ich diese Reise an und habe - hust - erfolgreich alles ausgegeben.
Bin ich jetzt in Geldnot? Absolut. Was lerne ich daraus? Mit seinem Geld muss man sparsam umgehen! Doch lasst mich euch eins sagen - auch wenn es hier nach dem Gegenteil aussieht, bin ich ein sehr disziplinierter Mensch, der sehr gerne spart - wie sonst hätte ich mir diese Reise leisten können? Ich habe bewusst die letzten zwei Jahre auf unnötige Ausgaben verzichtet, um das beste Leben in Südkorea leben zu können. Ein halbes Jahr lang sparte ich 2.000€ allein mit meinem 450€ Minijob, in dem ich fast jeden Monat ganze 300€ weglegte und so gut wie nichts mehr konsumierte, bis ich mir im Jahr 2021 endlich mal Sommerjobs und gut bezahlte Werkstudentenjobs zulegte und das letzte Bisschen für ein gutes, weiteres Jahr sparen konnte. Normalerweise bin ich kein Mensch, der bankrott geht oder sehr gerne das Geld aus dem Fenster schmeißt. Doch bei dieser Reise wollte ich ganz einfach nicht mehr verzichten, denn ich dachte mir: "genau dafür hast du doch gespart!". Nichtsdestotrotz muss man nicht immer gleich übertreiben. Auf der Reise hätte ich genauso gut nur 5.000€ ausgeben können, statt fast 8.000€.
Fazit
Mein Fazit ist dementsprechend: Korea kann man sich auf jeden Fall leisten. Hier kann man zwar so einiges konsumieren (glaubt mir - es erschlägt euch!), doch wer nicht so auf Shoppen steht, auf die Preise und Ausgaben achtet, mehr Wert auf das Reisen oder Backpacking durchs Land legt und weniger teure Cafes besucht, der kann sich diese Reise genauso gut mit nur 3-4.000€ oder sogar weniger leisten. Denn die Lebenserhaltung ist nun wirklich nicht so teuer. Mir hat die Reise gezeigt, wie schön es sein kann, sorgenfrei zu konsumieren und einfach mal zu leben und sich das leisten zu können, wofür man hart gearbeitet hat und es dann auch einfach mal zu genießen.
Wenn ihr mir eine Reaktion, Frage oder Kommentar dalassen wollt, kommentiert gerne weiter unten!
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