Nami Island in Chuncheon

Letzte Woche stattete ich zusammen mit zwei Freunden Nami Island einen Besuch ab. Ich muss gestehen, dass ich von der Insel nichts mitbekommen hätte, wenn die Schwester meiner Freundin nicht gut recherchiert und vorgeschlagen hätte, dorthin zu gehen. Nachträglich bin ich sogar sehr froh, dort gewesen zu sein, denn die Insel ist wirklich schön! Ich muss zugeben, dass sie sogar einer meiner Highlights neben Jeju Island sein könnte. Ich freue mich, mit euch diese wunderschönen Bilder und Eindrücke der Insel zu teilen!

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Nami Island (oder auch Namiseom) ist eine halbmond-förmige Insel in Chuncheon der Gangwon Provinz in Südkorea. Sie liegt mit dem Reisebus etwa 1.5h entfernt von Seoul - und ich empfehle auch jedem, definitiv den Shuttlebus dorthin zu nehmen. Denn reist man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, kann man mit mehrmaligem Umsteigen und einer Reisedauer von etwa 3h-4h rechnen - kurz gesagt: die Anbindungen sind sehr schlecht. Wir buchten einen Shuttlebus von Seoul aus, der drei Haltestellen hatte: Hongdae, Myeongdong und Dongdaemun. Dieser brachte uns einmal hin und wieder zurück für 25.000 KRW, ungefähr 17-18€ - die Eintritte für Nami Island sind allerdings nicht inkludiert. Den Link zur Buchung findet ihr hier: Nami Island Shuttle Bus from Seoul
Dort angekommen mussten wir noch ein Ticket für die Fähre buchen (16.000 KRW für hin- und zurück ca. 12-13€ pro Person); diese kommt auch alle 5-10min, also verlief die ebenfalls 5-minütige Fahrt zur Insel recht schnell und reibungslos.

Nami Island wirbt damit, dass dort Szenen des bekannten K-Dramas "Winter Sonata" gedreht wurden. Dieses K-Drama ist übrigens schon mehr als 20 Jahre alt, doch die Plätze des K-Dramas verlieren damit nicht an Schönheit. Nachdem ich Nami Island gesehen habe, verstehe ich, warum dort so wunderschöne Szenen gedreht wurden, denn die Insel verspricht sehr viel. Auf diesem kleinen Fleckchen Land herrscht so viel schöne Natur, die wundervoll in Szene gesetzt wurde. Mit toll hergerichteten Fotospots und ganz viel Liebe, ist die Insel ein Paradies nicht nur für Fotografen, sondern auch für Naturliebhaber, Kinder, Familien und Menschen wie du und ich. Die Natur war wirklich atemberaubend und wir hatten dazu auch noch echtes Glück mit dem Wetter. Die Sonne schien, der blaue Himmel machte uns allen gute Stimmung und die Wolken sahen wie gemalt aus. Die Insel ist bekannt für ihre schönen Alleen, die besonders im Herbst wunderschön anzusehen sind. Hierfür waren wir noch etwas zu früh dran, doch auf Postkarten in den Läden habe ich wunderschöne Farben gesehen. Eventuell überlege ich mir, nochmal hinzufahren nur allein für diesen Anblick im Herbst, wenn die Blätter rot-gelb gefärbt sind. Selbst im Winter sind die schönen, dann verschneiten Waldgänge anschaulich und genießbar. Begleitet von streunenden Pfauen und umgeben von Wasserfällen, ist hier auch der ideale Ort zum Runterfahren. Ich muss zugeben, dass sich Korea hierbei unheimlich viel Mühe gibt. An Ästhetik mangelt es den Orten nicht und auch wissen die Koreaner, wie man "ästhetisch entspannt". Es gab so viele schön hergerichtete Sitzplätze und Bänke an verschiedenen Orten, sei es direkt am Wasser, an einem kleinen Fluss, mitten im Wald. Hier müsste man mal hinfahren und ein Buch lesen! Wenn die Zeit nicht gedrängelt hätte, hätte ich dies auch vermutlich gemacht.

Der Nachteil eines Shuttle Busses sind die festgesetzten Zeiten. Ankunft um 10:40 Uhr, Abfahrt um 16:30 Uhr - knappe 6h. Die Insel ist zwar recht klein und in 6h könnte man alle wichtigen Spots gesehen haben, doch wer entspannt alles auf sich einwirken lassen möchte, ab und zu fotografieren und die besten Seiten auf Kamera oder Handy einfangen UND sich hinsetzen, etwas Essen und danach entspannen möchte, der sollte sich genügend Zeit einplanen. Allgemein empfehle ich, unter der Woche so früh wie möglich zu kommen. Da wir an einem Sonntag fuhren, war es nicht nur voll, sondern viele kleine Kinder wuselten herum. Es war aushaltbar, aber wer Bilder ohne eine Schlange Menschen im Hintergrund machen möchte, ja für Bilder an bekannten Fotospots stellen sich Koreaner in einer Schlange an, bzw. wer hinter sich keine 1000 Menschen stehen haben möchte, die das Bild ruinieren, sollte sich die Zeit des Besuchs gut überlegen. An dieser Stelle muss ich auch erwähnen, dass nicht alle so viel Verständnis für Fotografengenies oder Menschen haben, die die Natur einfangen möchten. Es rennen einem regelmäßig Menschen durch das Bild und an der einen Stelle musste ich sogar fast 20min warten, bis das Pärchen mit ihrem etwa 10-jährigen Kind endlich den Fotospot freigaben und ich entspannt Bilder von der Aussicht auf dem Berg schießen konnte. Und ich rege mich hier nicht unnötig auf, nein. Der Mann setzte erst seine Frau in Szene, machte 100 mal dasselbe Foto, dann das 10-jährige Kind, das anscheinend nicht nur Selfies gut beherrschte, sondern auch hunderte Fotos von den Eltern gut machen konnte und dann machte die Mutter von dem Kind ebenfalls etliche Fotos. Versteht mich nicht falsch. Gerade wenn es um Fotos geht, bin ich diejenige, die sich gerne viel Zeit lässt und viele Bilder macht, aber ich lasse niemanden frech warten, der ganz offensichtlich hinter mir seit 20min wartet, um mit seiner Kamera in der Hand Bilder zu schießen. Und ja, das Pärchen nahm mich deutlich wahr und machte trotzdem weiter. Zu guter Letzt latschte mir das kleine Kind beim Bilder machen noch etliche Mal durch das Bild. Das kann man sehr schön bei den obigen Bildern beobachten. Überlegt euch also gut, wann ihr hinfahrt!

Doch nicht mal solche Erfahrungen konnten uns den Spaß verderben. Solche Frechheiten muss man sehr locker angehen und das Beste daraus machen. Umgeben von solch einer Natur, kann man dort überhaupt schlechte Laune haben? Jetzt habe ich so viel von der Insel geschwärmt, ich lasse hier jetzt mal die Bilder für sich sprechen.

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Fun Story to tell

Was wäre dieser Blogbeitrag without a fun story to tell? In meinen 4 Wochen Südkorea habe ich einige Sorten an Koreanern kennengelernt: die Zurückhaltenden, Verzweifelten, Offenen, Netten usw. Die meisten Koreaner sind eher zurückhaltend, sprechen keine Fremde und schon gar nicht Ausländer an, aber wenn man sie anspricht, dann sind sie super lieb und zugänglich. Dann gibt es diejenigen, die offen sind, einen direkt ansprechen, sich trauen zu fragen, woher man kommt usw. Auf der Insel wurden wir herzlich von einem Restaurantbesitzer empfangen, der ein Gespräch von uns überhörte, merkte, dass wir Deutsche sind und uns dann bequatschte und erzählte, dass er damals in der Schule Deutsch lernte. Die Netten sind all diejenigen, die uns auf der Straße zuwinken, uns beim Vorbeigehen sagen, dass wir hübsch sind, die sich vor uns verbeugen, uns anlächeln usw. Besonders auf Nami Island ist uns diese Sorte aufgefallen. Natürlich gibt es dann noch die Verzweifelten und das sind all jene, die dich auf offener Straße direkt mit einem "Hey, can I have your number ansprechen?". Nicht mal ein "Hey, wie ist dein Name? Woher kommst du?". Diese wollen stattdessen lieber einen Chat über Handy mit dir starten und dir dann auf die Nerven gehen, in dem sie dich permanent anschreiben.

Auf Nami Island erlebte ich allerdings zum ersten Mal eine andere Sorte an Koreanern. Diese ältere Männergruppe, begleitet von ihren Frauen, hatte wohl ein bisschen zu viel Spaß und stolzierte leicht angeheitert und betrunken durch Nami Island. Ich schoss entspannt Bilder eines Wasserfalls, meine Freundinnen liefen weiter und plötzlich sahen mich die Männer. Noch nie in meinem Leben habe ich mich mehr wie ein Celebrity gefühlt wie in diesem Moment. Ich weiß, dass ich von einigen Koreanern schon angesprochen, nach meiner Nummer oder nach einem Bild gefragt wurde, aber so eine "Interaktion" hatte ich bisher noch nicht. Der eine Mann fragte nach einem Bild, zerrte plötzlich an meinem Arm (ich denke, er habe das nicht so gemeint. Er war schließlich angetrunken) und zog mich einfach mit ins Bild. Dort wurde ich von mehreren älteren Männern umgeben, die sich darum zerrten, mit mir Bilder zu machen. Ich spielte mit und machten mit allen Bildern, Gruppenfotos, Selfies, alles war dabei. Auf einigen Bildern zeigte ich "Peace" oder ein "Herz" und die Männer mussten so sehr lachen (vermutlich dachten sie, dass ich mit diesen Posen ein typischer Ausländer sei), so dass sie mich trollten und die Posen nachmachten.

Als ich dem Wusel endlich entkommen war, und glaubt mir, ich wusste nicht, ob ich entkommen würde, suchte mich bereits die Schwester meiner Freundin Celine und half mir raus. Als wir dabei waren zu gehen, kam eine Frau des einen Mannes auf uns zu und bedankte sich, in dem sie erst mir, dann auch Celines Schwester einen selbstgemachten koreanischen Reiskuchen in die Hand drückte. Alle bestaunten uns, um uns herum eine größere Menschenmenge versammelt. Celine machte woanders Fotos und als sie zurückkam, trat sie mitten ins Geschehen. Die Frau gab gerade Celines Schwester den Kuchen, als sie Celine sah, einen "noch eine??" Blick von sich gab, zurück zur Tasche rannte und einen weiteren Kuchen rausholte. Wir bedankten uns alle und dann ging die Gruppe auch ihren Weg, fernab von unserem. Der Kuchen war ganz ok - ich hatte so etwas noch nie gegessen. Er sah aus wie ein Sandwich mit Marmelade drauf, doch es war rote Bohnen Paste. Der Reiskuchen war klebrig und sehr süß. Nochmal und am Stück könnte ich es nicht essen, aber die Erfahrung war es wert! Ich wünschte, ich hätte mit meinem Handy auch ein Bild gemacht, doch dann bleibt die Erfahrung eben nur als Erinnerung in meinem Kopf zurück.

Fazit

Alles in einem: ein absolutes must see! Die Insel ist eine perfekte Mischung aus Kultur für Interessierte, Sightseeing für Touris, Natur für Entspanner, Fotospots für Fotografieliebhaber und und und. Ich würde auf diese Insel definitiv nochmal fahren.

P.S. die Souvenirläden waren unglaublich schön! Hier könnte man nicht nur gute Postkarten, sondern auch super nützliche, schicke Gegenstände kaufen. Schmuck, Teesets, Bücher usw. fehlen sowieso nie.
Vom Essen darf ich erst gar nicht anfangen. Teuer, aber viele leckere Snacks!

Ein paar Behind The Scenes Shots...

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